Wie kann der öffentliche Sektor die Abhängigkeit von einzelnen Cloud-Anbietern verringern und mehr Kontrolle zurückgewinnen?
Die wachsende Abhängigkeit öffentlicher Verwaltungen von US-amerikanischen Softwareanbietern, welche Ihre Angebote stark mit Cloud-Services verzahnen, birgt große Risiken. Viele öffentliche Verwaltungen befinden sich in einem „Vendor Lock-in“, was bedeutet, dass der Wechsel zu anderen Anbietern – trotz gegenteiliger Beteuerungen – aufwändig und kostspielig ist. Die Hoheit über Daten und IT-Infrastruktur wird zunehmend von diesen Unternehmen beeinflusst – eine Situation, die besonders im Hinblick auf Datenschutz und Datensouveränität kritisch ist. Open-Source-Software ist deshalb zentral für die Steigerung der Resilienz in der Gesellschaft, der öffentlichen Verwaltung sowie der Wirtschaft.
Die Frage ist also: Wie kann der öffentliche Sektor mehr Unabhängigkeit gewinnen?
Mehr Kontrolle durch diversifizierte Cloud-Strategien
Eine Lösung für mehr Unabhängigkeit ist die Kombination mehrerer Cloud-Dienste, um eine flexible und sichere Infrastruktur zu schaffen. Dabei ist nicht nur die Nutzung mehrerer Anbieter wichtig, sondern auch die Integration von Lösungen, die eine bessere Transparenz bieten. Verwaltungen benötigen Lösungen, bei denen sie genau nachvollziehen können, wo ihre Daten verarbeitet werden und welche Sicherheitsmaßnahmen greifen. Zusätzlich hilft eine klare Datenhoheit, um jederzeit Kontrolle über die eigenen Daten zu behalten, unabhängig vom Anbieter. Der sichere und selbstbestimmte Cloudbetrieb und bei vorzugsweise europäischen Anbietern, die lokale Datenschutzanforderungen als Vertrauensgarant verankern, ist der Grundstein für den weiteren Sprung in der Verwaltungsdigitalisierung.
Welche Schritte führen zu mehr Unabhängigkeit?
- Multi-Cloud-Lösungen nutzen: Durch den Einsatz mehrerer Cloud-Dienste können Verwaltungen ihre Daten über verschiedene Plattformen hinweg verteilen. Dies verhindert eine Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter und reduziert das Risiko in Folge von Ausfällen.
- Hybride Cloud-Ansätze einführen: Die Kombination von öffentlichen Cloud-Diensten mit eigenen lokalen Rechenzentren (Private Cloud) erlaubt Verwaltungen, besonders sensible Daten intern zu verwalten, dadurch Abhängigkeiten zu minimieren und verschiedene Umgebungen nahtlos miteinander zu verbinden.
- Regionale Anbieter stärker einbinden: Die verstärkte Integration regionaler und nationaler Anbieter trägt maßgeblich zur Gewährleistung der EU-Datenschutzkonformität bei. Sie ermöglicht nicht nur eine optimierte Kontrolle über sensible Datenströme, sondern stärkt auch die digitale Resilienz, indem Abhängigkeiten von außereuropäischen Infrastrukturen reduziert werden.
- Cloud-Lösungen sicher managen: SUSE-Lösungen optimieren Cloud-Nutzung durch Automatisierung, Kubernetes-Management, Multi-Cloud-Unterstützung und Sicherheitsfunktionen. Sie ermöglichen Skalierbarkeit, reduzieren Kosten und steigern die Effizienz in hybriden IT-Umgebungen.
Konkrete Vorteile für die Verwaltung
Durch die Umsetzung einer diversifizierten Cloud-Strategie und ein intelligentes Cloud-Management gewinnen Verwaltungen nicht nur Flexibilität, sondern auch zusätzliche Sicherheit und Resilienz. Anwendungen sowie deren Daten werden über mehrere Plattformen verteilt, was sowohl die Stabilität als auch die Planbarkeit erhöht und Ausfallzeiten reduziert. Gleichzeitig kann durch die Einbindung regionaler Anbieter die lokale Wirtschaft gestärkt und IT-Fachwissen lokal gebündelt werden.
Zeit für einen Wandel
Der öffentliche Sektor steht vor der Herausforderung, die digitale Souveränität zurückzugewinnen. Der Weg dahin führt über eine durchdachte Kombination verschiedener Cloud-Strategien, die sowohl regionale als auch internationale Lösungen einbezieht. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, aktiv die Abhängigkeit zu reduzieren und die IT-Infrastruktur zukunftssicher und sicherer zu gestalten.